Philosophie

Kunst für Raum - Raum für Kunst

Das Theater
Theater ist Kunst. Es ist lebendige, fantasievolle Kunst, die aber gleichzeitig Wahrheit vermittelt. Es ist die ganze Welt heruntergebrochen auf die kurzen zwei/drei Stunden einer Vorstellung.
 
Theater ist Handwerk. Eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Handwerken, die sich zu einem komplexen Gesamtkunstwerk vereinen.
 
Theater ist Dynamik. Keine Vorstellung ist wie die andere, kein Konzept bleibt über die Probenarbeit dasselbe. Es ist nicht identisch wiederholbar, sondern dynamisch, flüchtig.
 
Jeder Theaterabend ein Unikat. 

Die Bühne

Ein Bühnenbild sollte genau das verkörpern. Es ist ein Kunstobjekt, das beeindruckt und bewegt. Es ist auch ein handwerkliches Meisterstück, nicht nur eines Handwerkes, sondern vieler, wie Schreiner, Schlosser, Dekorateure … 

Und ein Bühnenbild muss dynamisch sein. Es bietet Möglichkeiten, es auf den verschiedensten Ebenen zu bespielen, es verändert sich, ist dynamisch und lebt.

Als Bühnenbildnerin verstehe ich mich als Architektin. Mich interessieren Strukturen, Räume, das Schaffen verschiedener Ebenen, das Entwerfen von Elementen, die dynamisch einsetzbar sind und interagieren. Aber ich bin auch eine Geschichtenerzählerin. Ich drücke mit meinem Bühnenbild etwas aus, biete Raum für die Szenen, die sich in ihm abspielen und gestalte diese dadurch mit. Es soll ein Zauber von der Bühne ausgehen, der die Zuschauer berührt und bewegt. Dieser Zauber ist das Ergebnis von Perfektion und Liebe fürs Detail.

 Jeder technischer Ablauf, jede Lichtstimmung, jedes Element, das auf der Bühne steht, muss geplant, durchdacht und perfekt erarbeitet werden, damit es diesen Zauber entfalten kann. Damit der Zuschauer vergessen kann, dass es „nur“ ein Theaterstück ist. Er soll nicht darüber nachdenken, wie viel schwere Arbeit und wochenlanger Proben dieses Ergebnis erfordert hat oder dass hinter allem eine ausgeklügelte Bühnenmaschinerie steckt, die alles am Laufen hält.



Das Team
Um dieses Ziel zu erreichen, ist Zusammenarbeit wichtig. Auf der einen Seite die sehr enge Arbeit mit dem Regisseur/der Regisseurin, damit Bühne und Szene ineinander verschmelzen und so zusammen eine Geschichte erzählen. Zum anderen die Zusammenarbeit mit dem Theater/der Spielstätte. Es ist mir wichtig, auf jedes Theater einzugehen, auf seine finanziellen, ebenso wie auf seine technischen Möglichkeiten. Ich arbeite nicht mit Notlösungen, will aber auch nicht das Unmögliche fordern. In Zusammenarbeit mit dem Theater und seinen spezifischen Gegebenheiten versuche ich, die Stärken der einzelnen Gewerke zu koordinieren und zu nutzen, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
 
Jedes Stück, jede Interpretation eines Stückes, ebenso wie die Umstände der Produktion dieses Stückes sind anders und es ist meine Aufgabe, darauf einzugehen und damit zu arbeiten. Man lernt nie aus. Jede Produktion stellt einen vor neue Herausforderungen, man begegnet neuen Menschen, die einen beeinflussen und inspirieren, man wächst mit jedem Projekt. 

Die Menschen

Es ist die Vielfältigkeit der Menschen mit denen man zusammenarbeitet, die mich immer wieder inspiriert. 

Künstler unterschiedlichster Professionen, die ihre Talente einsetzten und gemeinsam an einem Strang ziehen. Ich hatte das Glück in meiner bisherigen Laufbahn an sehr unter-schiedlichen Spielstätten zu arbeiten. Angefangen mit meiner Zeit als Ausstattungsassistentin an der Deutschen Oper am Rhein, habe ich als Bühnenbildnerin an Theatern und Opernhäusern unterschiedlichster Größe, bei Festivals und für Theaterkompanien, wie zum Beispiel der Opera Zuid mit wechselnden Spielstätten, auf nationaler wie auch internationaler Ebene arbeiten dürfen. 

Jede Spielstätte hat mich vor neue Herausforderungen gestellt und mit den unterschiedlichsten Menschen und Begebenheiten konfrontiert. Aber eines bleibt immer gleich und das liebe ich an meinem Beruf. Er wird bestimmt durch diese drei großartigen Faktoren: Kunst, Handwerk und Dynamik. 

Share by: